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Natürliche Materialien für eine nachhaltigere Modeindustrie

Im Jahr 2022 wurden unglaubliche 116 Millionen Tonnen an Fasern (Q1) zu Textilien oder Kleidung verarbeitet. Diese Menge entspricht in etwa dem Gewicht von 250'000 voll beladenen 747 Jumbojets – eine kaum vorstellbare Zahl. Mehr als die Hälfte dieser Fasern besteht aus Polyester, einem Material, das überwiegend aus Rohöl gewonnen wird. Die Abhängigkeit der Textil- und Modebranche von Rohöl hat gravierende ökologische Auswirkungen, angefangen bei klimaschädlichen Emissionen bis hin zur Verschmutzung unserer Gewässer durch Mikroplastik. Diese alarmierenden Fakten machen deutlich, warum es dringend erforderlich ist, unseren Konsum zu überdenken und nachhaltigere Alternativen zu wählen.

Die Umweltbelastung durch Polyester

Polyester ist das dominierende Material in der modernen Textilindustrie. Es ist billig, langlebig und vielseitig einsetzbar, weshalb es von vielen Herstellern bevorzugt wird. Doch die Herstellung von Polyester hat einen hohen Preis für die Umwelt:

  1. Treibhausgase: Die Produktion von Polyester basiert auf der Verarbeitung von Rohöl, was enorme Mengen an Treibhausgasen freisetzt. Die Textil- und Modeindustrie ist für schätzungsweise 10% der weltweiten Treibhausgase verantwortlich. (Q2)

  2. Mikroplastik: Jedes Mal, wenn Polyesterkleidung gewaschen wird, lösen sich winzige Mikrofasern, die über das Abwasser in unsere Gewässer gelangen. Diese Mikroplastikpartikel sind nahezu unzerstörbar und gelangen in die Nahrungskette, was sowohl für die Tierwelt als auch für den Menschen gesundheitsschädlich sein kann.

  3. Ressourcenverbrauch: Die Herstellung von Polyester erfordert nicht nur viel Energie, sondern auch grosse Mengen an Wasser und Chemikalien, die oft in die Umwelt freigesetzt werden und zur Verschmutzung von Böden und Gewässern führen.

Der Weg zu einer nachhaltigeren Mode

Angesichts dieser enormen Umweltauswirkungen ist es umso wichtiger, dass wir unseren Konsum von Textilien und Kleidung überdenken. Hier sind einige Schritte, die wir unternehmen können, um einen positiven Beitrag zu leisten:

  1. Konsum reduzieren: Indem wir weniger kaufen und uns auf langlebige, qualitativ hochwertige Produkte konzentrieren, können wir die Nachfrage nach neuen Textilien verringern. Dies reduziert nicht nur den Ressourcenverbrauch, sondern auch die Menge an Abfall, die durch Wegwerfmode entsteht.

  2. Natürliche Materialien wählen: Natürliche Fasern wie Baumwolle, Wolle, Hanf oder Leinen sind biologisch abbaubar und verursachen weniger Umweltbelastungen als synthetische Materialien. Wichtig ist jedoch, auf die Herkunft dieser Materialien zu achten und sicherzustellen, dass sie nachhaltig angebaut und verarbeitet wurden.

  3. Recycling und Upcycling: Viele Kleidungsstücke können recycelt oder upgecycelt werden. Das bedeutet, alte Textilien in neue Produkte umzuwandeln oder ihnen durch kreative Ideen ein zweites Leben zu geben. Dies reduziert den Bedarf an neuen Materialien und minimiert Abfall. Es können auch vermehrt Garne für die Stoffherstellung eingesetzt werden, die aus recycelten Materialien hergestellt werden.

  4. Bewusster Konsum: Überlege vor jedem Kauf, ob das Kleidungsstück wirklich benötigt wird. Setze auf Qualität statt Quantität und unterstütze Marken, die sich zu nachhaltigeren Praktiken verpflichten.

Welche Materialien verwenden wir bei CARPASUS?

Bei CARPASUS setzen wir nur natürliche Materialien für unsere Kleidungsstücke ein. Dies sind aktuell Baumwolle und Leinen. Zudem ist unsere Baumwolle entweder biologisch angebaut oder recycelt. All unsere Stoffe sind zudem zertifiziert. Das heisst, bei der Weiterverabreitung der Bio-Baumwolle und Leinen werden nur Farben und andere Zusätze verwendet, die für Mensch und Umwelt nicht schädlich sind. Alle Bio-Baumwollstoffe sind GOTS zertifiziert. Alle Leinenstoffe sind endweder GOTS zertifiziert oder nach Oeko-Tex Standard hergestellt.

Mit so vielen Kleidern, die bereits im Umlauf sind, wird die Verwendung dieser bestehenden Ressourcen immer wichtiger. Kleider sollen möglichst kreislauffähig hergestellt werden und recycelbar sein. Wir achten hierbei auf die Verwendung langlebiger, hochwertiger Materialien, bieten einen Reparaturservice an, verwenden primär Stoffe, die nur aus einem einzigen Rohstoff hergestellt werden und vereinfachen so einen zukünftigen Recyclingprozess. Zudem verwenden wir immer häufiger recykelte Garne für unsere Stoffe. Beispielsweise werden unsere Campo Shirts zu 15% aus recycelten Baumwollgarnen hergestellt, die aus Pre-Consumer Abfällen hergestellt werden. Das sind primär Ausschussfasern, die während des Spinnprozesses anfallen und sich so nochmals verwenden lassen. Der Anteil an recycelter Fasern in der Textil- und Modeindustrie ist jedoch immer noch verschwindend klein. Aktuell beträgt er nur etwa 1%! (Q1).

Fazit

Die Textil- und Modebranche steht vor grossen Herausforderungen, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Die Abhängigkeit von Polyester und anderen synthetischen Materialien hat erhebliche negative Auswirkungen auf unsere Umwelt. Doch jeder von uns kann durch bewusste Entscheidungen und nachhaltige Praktiken einen Unterschied machen. Indem wir unseren Konsum reduzieren, auf natürliche Materialien setzen und Recycling fördern, tragen wir dazu bei, die Modeindustrie nachhaltiger zu gestalten und unseren Planeten für zukünftige Generationen zu schützen.

Quellen

Q1: http://textileexchange.org/knowledge-center/reports/materials-market-report-2023/ abgerufen am 29/05/2024

Q2: https://www.europarl.europa.eu/topics/en/article/20201208STO93327/the-impact-of-textile-production-and-waste-on-the-environment-infographics abgerufen am 29/05/2024

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