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Stories of Passion and Dedication

CARPASUS Portrait: Fritz Gräber

Fritz Gräber ist ein Zürcher Designer. Er entwirft und entwickelt Produkte, Möbelstücke, Leuchten mit einem Fokus auf Perspektiven, (A-) Symmetrien und einem klaren Sinn für Farben und Formen. Zusätzlich betätigt er sich auch in der Innenarchitektur. Er ist seit seiner Kindheit handwerklich tätig und hält einen Masterabschluss in Product Design der ECAL in Lausanne. Zu seinen Projekten gehören beispielsweise die Umgestaltung der Schweizer Botschaft in Riad, das Lichtkonzept für das Kino Wildenmann, Möbelkolleketionen für namhafte Brands wie HAY, die er in Eigenregie, mit Partnern oder seiner Frau realisiert.

Jene, die CARPASUS schon länger kennen, wissen, dass er auch schon für uns als Model vor der Kamera stand. Wir haben ihn in seinem Atelier auf dem SBB Werkstadt Areal für ein Gespräch getroffen.

Fritz, wer bist du?

Ich bin Produktdesigner. Ich arbeite und lebe in Zürich. Ich mache Möbel, Produkte, Licht, und setzte mich mit Räumen auseinander.

Was wäre ein Gegenstand, der dich gut beschreibt, zu dir passt und den du einfach in deiner Tasche mitnehmen kannst. Was wäre das?

Das wäre der Doppelmeter. Ich glaube, es ist ein Tool, das Präzision hat, aber auch eine gewisse Freiheit beinhaltet. Es ist ein Gegenstand, den ich für Entwürfe, oft verwende, um Grössen und Proportionen besser abschätzen zu können.

Was treibt dich an?

Hannes, mein Geschäftspartner, vergleicht unsere Tätigkeit immer mit dem Fischen. Wir werfen die Schnur aus und hoffen, dass da und dort etwas anbeisst. Das Zucken an der Angel und das Gefühl, das eine Designidee Anklang findet; das treibt mich an.

Ich glaube, ich bin ein Materialist – im Sinne, dass ich Materialien mag.

Wie hast du es in deiner Leidenschaft gefunden?

Das Arbeiten mit den Händen, handwerklich zu sein begleitet mich bereits seit meiner Jugend. Ich habe mit 13 Jahren angefangen zu Schweissen, Instrumente zu bauen. Fahrzeuge, Motorräder, das Rad im Allgemeinen waren immer ein Thema in meinem Leben. Ich glaube, ich bin ein Materialist in dem Sinne, dass ich Materialien mag. All diese Aspekte haben so dazu geführt, dass ich mich extrem wohlfühle in dem, was ich heute mache...

....mit Materialien zu arbeiten, Sachen zu gestalten?

Ja genau. Ich habe zum Beispiel kürzlich mein Auto geputzt und es nachher mit dem Frotteetuch abgerieben. Und da habe ich wieder gemerkt, wie schön es ist die Form eines Gegenstandes physisch zu spüren.

Was macht für dich eine gute Form aus?

Ich glaube, wenn sie mich lange in ihren Bann zieht, und es nicht langweilig wird. Sie darf nicht überladen sein. Sie muss verständlich sein. Ich muss Objekte anschauen und sie verstehen können. Aber das Design kann auch gewisse Komponenten enthalten, die auf den ersten Blick ungewohnt sind. Wenn dies in der richtigen Dosis angewendet wird, finde ich eine solche Form interessant.


Was bedeutet dir deine Leidenschaft?

Ich glaube ich hätte jetzt, im ersten Moment gesagt, alles. Aber das wäre wohl etwas zu weit gegriffen. Ich will einfach, dass das, was ich mache, funktioniert; dass meine Leidenschaft mein Beruf ist und ich davon leben kann. Ich arbeite seit bald 6 Jahren selbstständig. Und das funktioniert. Ich habe hier mein Büro, arbeite an spannenden Projekten mit Hannes meinem Geschäftspartner, allein oder auch zusammen mit meiner Frau, die Innenarchitektin ist.

Sie [eine Form] darf nicht überladen sein. Sie muss verständlich sein. Ich muss Objekte anschauen und sie verstehen können.

Woher nimmst du deine Inspiration?

Das frage ich mich selbst sehr oft. Ich glaube aus der Welt hier draussen. Darum arbeite ich auch so gerne hier auf diesem Areal, dem SBB Werkstadt Areal. Es gibt hier ganz viele alte Industriekomponenten. Mir fallen kleine Details auf, die mich inspirieren. Die Art wie eine Strassentafel an einem Pfosten befestigt ist; was es für Übergänge in Gebäudestrukturen gibt. Durch das Beobachten von solchen Details entstehen in meinem Kopf Ideen.


Du hast natürlich auch die Sensibilität für all diese Formen.

Ja. Weil ich mich so gerne mit Materialien auseinandersetze. Und mit Materialien meine ich nicht nur Holz oder Metall. Alles ist Material. Dieser Stuhl hier ist Materie oder auch Motorräder. Ich arbeite ständig mit meinen Händen und lerne dadurch sehr viel.

Alles ist Material. [...] Ich arbeite ständig mit meinen Händen und lerne dadurch sehr viel.

Gibt es eine Person oder ein Ereignis, das dich besonders geprägt hat?

Es gibt viele Personen, die mich prägt haben oder faszinieren. Ich mag es wenn Menschen eine Zugänglichkeit haben. Eine Person, die mich sehr inspiriert ist Jürg Winterberg von Girsberger. Der weiss, wie man Leute weiterbringt und miteinander verbindet. Ihn habe ich an einer Vernissage kennengelernt, weil er so tätowierte Finger hat. Ich hatte wahrscheinlich ein Glas Weisswein zu viel und habe ihn darauf angesprochen. Daraus entstand eine mittlerweile 15-jährige Geschäftsbeziehung, aus der sich immer wieder Projekte ergeben.

Gibt es Orte, die besonders inspirieren?

Ja, ich mag industriell anmutende Orte schon gerne – die raue Art der Gebäude in der Industrie. Alles erscheint organisiert und gleichzeitig unaufgeräumt. Das gefällt mir. Die eine Hälfte von mir ist sehr geordnet – die andere chaotisch. Ich glaube, das braucht es ja wahrscheinlich auch.

Die eine Hälfte von mir ist sehr geordnet – die andere chaotisch. Ich glaube, das braucht es wahrscheinlich auch.

Das wilde Kreative, das dann zusammenkommt mit dem Strukturierten, damit später ein Produkt entsteht...?

Ja und es braucht einen Hang zur Selbstüberschätzung. Bei diesem Stuhl war es so. Hannes und ich hatten eine Utopie von diesem Sitz und dieser Rückenlehne, die auf das Metallgestänge geklemmt werden können. Die Entwicklung der Idee zu einem Produkt, das industriell umgesetzt werden kann. Das war die Challenge und mit dem nötigen Willen haben wir unsere Idee schliesslich realisiert und mit New Works aus Dänemark auf den Markt gebracht.

Wie würdest du sagen, sieht eine typische Woche oder eine typischer Tag von dir aus?

Ich habe einen recht geregelten Tagesablauf. Ich bin um 9 Uhr da. Ich habe meistens die Kinder vorher in den Kindergarten gebracht. Ich bin so um 17:30 Uhr wieder zuhause. Ich habe einen relativ kurzen Arbeitstag. Und wo es mehr braucht, braucht es am Abend mehr.

Es gibt eine Zeit, in der du besonders kreativ bist?

Ja, vor dem Einschlafen.

Wenn sich der Kopf ausschaltet?

Ja tatsächlich. Dann kommen mir oft Lösungen für aktuelle Herausforderungen in den Sinn. Ich kann gut träumen, auch sehr bewusst.

Gibt es Rituale oder Gewohnheiten, die dir helfen, kreativ und motiviert zu bleiben?

Erfolgsmomente motivieren mich sehr. Momente, in denen ich erkenne, dass ein Design funktioniert und ein Produkt ankommt. Das gibt mir sehr viel Energie.

Momente, in denen ich erkenne, dass ein Design funktioniert und ein Produkt ankommt – das gibt mir sehr viel Energie.

Welchen Stellenwert haben Mode und Kleidung für dich?

Ich mag Kleidung. Ich bin gerne gut angezogen und habe so meine Macken mit gewissen Sachen. Ich hasse Schuhe, die eine weiche Sohle haben, wo ich mir vorkomme, als ob in Finken herumlaufen würde. Oder – wie heissen diese Lederschuhe mit den transparenten Gummisohlen?

Clarks?

Boah, wenn ich damit herumlaufe, habe ich das Gefühl, es schauen mich alle an. Die gehen gar nicht. Ich mag solide Sachen. Und ich bin wohl auch etwas eitel. Kürzlich trug ich eine Sonnenbrille an einem regnerischen Tag und meine Schwester schaute mich erstaunt an. Ich antwortete ihr. «Hey das sieht doch gut aus». Mit Mode kann man auch Leichtigkeit ins Leben bringen. Ist es ein grauer Tag? Egal. Ich ziehe trotzdem meine Sonnenbrille an.

Mit Mode kann man etwas Leichtigkeit ins Leben bringen.

Welche Werte im Umgang mit anderen Menschen und Umwelt findest du besonders wichtig?

Offenheit gegenüber anderen Menschen und der Welt im Allgemeinen finde ich extrem wichtig. Dann beschäftige ich mich in meinem Beruf als Designer natürlich auch tagtäglich mit dem Thema Nachhaltigkeit. Mein Ansatz hier ist es, dass die Produkte Anklang finden, weil sie als schön und bequem empfunden werden, weil sie ihre Funktion möglichst lange erfüllen. Ich fände es bspw. falsch aus reiner Innovationslust einen Stuhl aus einem neuartigen Pilzmaterial zu designen, der im ersten Moment als sehr umweltfreundlich wahrgenommen wird aber dann nur 5 Jahre hält. Eine nachhaltige Cleverness in ein Produkt einzubauen ist absolut sinnvoll, doch sie soll in meinen Augen nicht Grund für den Nutzen sein ein Produkt zu kaufen. Ich finde es wichtig, sich beim Design von Produkten schon von Anfang an Gedanken zu machen, wie Dinge zusammengebaut werden, wie sie wieder auseinandergenommen oder repariert werden können.

Ich finde es wichtig, sich beim Design von Produkten schon von Anfang an Gedanken zu machen, wie Dinge zusammengebaut werden, wie sie wieder auseinandergenommen oder repariert werden können.

Ich habe noch eine letzte Frage für dich. Welche Pläne und Träume hast du für die Zukunft?

Immer weiter! Mein oberstes Ziel ist es, dass ich mich mit spannenden Projekten auseinandersetzen kann. Ich wünsche mir weiter so arbeiten zu können, wie ich es aktuell tue.

Fritz' Look

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CARPASUS Portraits

CARPASUS Portraits showcases inspiring, bold and creative individuals from our community who give their all for their passion. We visit them in their studios, kitchens, ateliers, offices, and workshops, chat with them, and photograph them in their favorite CARPASUS pieces.


Photos: Simon Costabiei